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Fight for Human Rights – Bildungsreihe 2023

Autor*in: Jürgen
8 Minuten
Fight for Human Rights – Bildungsreihe 2023

Menschenrechte in Krisenzeiten verteidigen und Zukunft demokratisch gestalten - Kritische Bildungsreihe gegen die Verletzung und Missachtung der Menschenrechte weltweit, in Europa und hier bei uns!

  

Präsenz- und Onlineveranstaltungen von April bis Dezember 2023

Eine Kooperation des Falken Bildungs- und Freizeitwerks Bergisch Land, des soziokulturellen Zentrums „die börse “, Aufstehen gegen Rassismus Bergisches Land u.a. Institutionen aus Wuppertal und Solingen

Hinter uns liegt ein Jahr politischer und gesellschaftlicher Krisen: Pandemie, Klimakrise, der Angriffs-krieg Russlands auf die Ukraine, die daraus resultierende Energiekrise in Europa und die sich verschär-fende Ernährungssituation weltweit, Flucht und Vertreibung in Europa, Gewalt und Repressionen der Türkei gegen die Kurden, der afghanischen Taliban und des iranischen Staates gegen Frauen und Minderheiten, Repressionen gegen Journalist*innen, Rassismus und Diskriminierung gegenüber Black People und People of Color, religiöse Minderheiten und queere Menschen... Eines ist all diesen Krisen gemein: Immer und überall werden die Rechte von Menschen missachtet und mit Füßen getreten. 

Die Lage der Menschenrechte ist nicht erst seit 2022 schlecht, aber besser geworden ist sie weltweit auch nicht. Dabei jährt sich im Jahr 2023 die Verabschiedung der Menschenrechtserklärung zum 75. Mal - ein guter Anlass, die Frage der Menschenrechte in den Mittelpunkt der diesjährigen Bildungsreihe zu stellen: 

  • Menschenrechte ermöglichen bei politischer Gleichheit freie und faire Wahlen.  
  • Menschenrechte sind eine Voraussetzung für den Prozess einer freien Meinungsbildung.  
  • Menschenrechte machen demokratische Systeme erst wirksam, indem sie auch die Umsetzung demokratisch getroffener Entscheidungen einfordern. 
  • In der Demokratie ermöglichen die Menschenrechte dem Einzelnen, dass seine Grundrechte selbst dann gelten, wenn er nicht zur Mehrheit gehört.  

Der Schutz und die Verwirklichung von Menschenrechten stellen daher den Schutz und die Verwirkli-chung von gelebter Demokratie sicher. – Beides in den Fokus zu rücken - dieses ist das Projekt-Anliegen der Bildungsreihe „Fight for Human Rights – Menschenrechte in Krisenzeiten verteidigen und Zukunft demokratisch gestalten“.

Wissen ist Macht zur Veränderung - Bildung und Vernetzung ermöglichen gesellschaftliche Veränderung und stärken diejenigen, die es benötigt, um die Lage der Menschenrechte zu verbessern. Wir brauchen motivierte und entschlossene Menschen bzw. Multiplikator*innen, die sich für eine demokratische Gesellschaft einsetzen, in der die Menschenrechte immer und überall beachtet werden. 

Anmeldungen für die Veranstaltungen bitte formlos per E-Mail an anmeldung@fight4humanrights.de 

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen des Projektes „Fight for Human Rights” ist kostenfrei. Sie  werden finanziert u.a. aus Mitteln der Städte Solingen und Wuppertal sowie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!".

Informationen zu den Inhalten und den Teilnahme- und Anmeldebedingungen finden sich unter: www.fight4humanrights.de

   

  

Programm:

  

24. April 2023 / 19:15 – 21:30 UHR

Der vermessene Mensch

Filmabend mit anschließender Diskussion zum Thema: Kolonialismus

Wir zeigen im Rahmen des Bildungsprojekts „Fight 4 Human Rights“ den viel diskutierten Film von Lars Kraumes: „Der vermessene Mensch“. Im Anschluss an die Projektion wird es eine Podiumsdiskussion zum Thema Kolonialismus geben.

Nur schleppend wird sich Deutschland seiner Rolle als Kolonialmacht bewusst – so auch im Kino. Als ersten Beitrag zum Thema versteht sich Lars Kraumes historisches Drama „Der vermessene Mensch“, das auf vorsichtige Weise versucht, aus der Perspektive der Täter:innen vom Genozid an den Herero und Nama zu Beginn des 20. Jahrhunderts im heutigen Namibia zu erzählen. 

Das Falken Bildungswerk Bergisch Land e.V. beteiligt sich an der integrierten Kooperationsveranstaltung und stellt in diesem Rahmen 40 kostenlose Tickets für die Filmvorführung bereit, die aus Mitteln des o.g. Bildungsprojekts finanziert werden. Die Freikarten können über folgende Mailadresse unter der Angabe von Vor- und Nachname(n) sowie einer E-Mailadresse und Kontaktrufnummer angefragt werden: Anmeldung@fight4humanrights.de. Die reservierten Freikarten werden an der Kasse auf die Eure angemeldeten Namen hinterlegt werden. Wir bitten darum die Karten maßvoll und nicht auf Verdacht zu buchen.

  

  

27. April 2023 / 19:00 – 21:30 UHR

75 Jahre Menschenrechtscharta – wo stehen wir heute? Anspruch und Wirklichkeit

Web-Seminar mit Dr. Lisa Heemann  

Wie haben sich seit der Gründung der Vereinten Nationen das Netz menschenrechtlicher Normen und sein flankierendes institutionelles Gefüge entwickelt? Wie kann das UN-Menschenrechtssystem angesichts der zunehmenden Abkehr vom Multilateralismus gestärkt werden? Diese und andere Fragen thematisiert das Web-Seminar, das in die Bildungsreihe „Fight4HumanRights“ einführt.

  

  

13. Mai 2023 / 10:00 – 18:00 UHR

Was hat Kolonialismus heute mit mir zu tun?

Tagesworkshop mit Joanna Peprah und Phyllis Quartey

Ort: die börse, Wolkenburg 100, Wuppertal-Elberfeld

Trotz noch bestehender Unkenntnisse wird der breiten Mehrheitsgesellschaft immer klarer, dass auch Deutschland eine koloniale Vergangenheit hat. In diesem Workshop geht es um die Historie und um die Auswirkungen des Kolonialismus auf unsere Gegenwart und unser aktuelles Leben. Wo ist er (un-)sichtbar und wie kann das koloniale Narrativ nachhaltig verändert werden? 

Wir thematisieren den deutschen Kolonialismus und dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart. Es werden Tools vermittelt, um zu sensibilisieren und Kolonialismus-kritisches Denken und Handeln zu fördern. 

  

  

25. Mai 2023 / 19:00 – 21:30 UHR

Teheran tabu

Filmabend mit anschließender Diskussion zum Thema: IRAN – Frauen/Leben/Freiheit

Ort: Rex Wuppertal, Kleiner Saal, Kipdorf 29, Wuppertal-Elberfeld

Das Gesellschaftsdrama handelt von den drei selbstbewussten, starken Iranerinnen Pari, Sara und Donya sowie dem jungen Musiker Babak, deren Lebenswege sich in der iranischen Haupt­stadt Teheran kreuzen.

In der widersprüchlichen, von Patriarchat und Doppelmoral geprägten Gesellschaft pral­len tabuisierte Themen wie Sex, Korruption, Prostitution und Drogenmissbrauch auf strenge religiöse Gesetze und Werte. Die Frauen werden dabei zum Spielball religiös verbrämter Unterdrückung. Das Umgehen von Verboten wird zum Alltagssport, das Brechen von Tabus zur individuellen Selbstver­wirklichung. So zeigt der Film etwa skrupellose Ärzte, die gegen hohe Zahlungen die Jungfräulichkeit von Frauen wiederherstellen, oder aber auch die Sittenpolizei, die junge Paare verhaftet, wenn sie beim Händchenhalten erwischt werden.

Anschließende Diskussion mit dem Filmemacher Ali Samadi und der Deutsch-Iranerin Shabnam Arzt

   

  

03. Juni 2023/ 10:00 – 18:00 UHR

Erinnern heißt Zukunft gestalten – Rassismus-kritisch denken lernen

Tagesworkshop mit Kristina Risch und N.N.

Ort: Zentrum für verfolgte Künste, Wuppertaler Str. 160, Solingen Gräfrath

Die Beschäftigung mit unserem historischen Erbe von Nationalsozialismus und Antisemitismus in der Jugend- und Bildungsarbeit sind keine Inselthemen, vielmehr gibt es Kontinuitäten rassistischer Gewalt in Deutschland und Europa bis in die Gegenwart. Hiervon zeugen u.a. die rassistischen Anschläge von Hoyerswerda, Rostock, Mölln und Solingen, die rechtsterroristische Mordserie des NSU, die Anschläge von Halle und Hanau – alles keine Einzelfälle 

Wir beschäftigen uns u.a. damit, wie Rassismus im Alltag und in der Jugend- und Bildungsarbeit begegnet werden kann und wie wir Rassismus-kritisch denken lernen können. Wie kann Empowerment junger Menschen, die schwarz oder BlPoC sind, durch das Erfahren von Selbstwirksamkeit funktionieren? Welche Voraussetzungen müssen ehren- und hauptamtliche Fach- und Lehrkräfte mitbringen, die Empowerment fördern wollen (Stichwort Rassismuskritik/ kritisches Weißsein)? Welche Reflexionsprozesse und Auseinandersetzungen sind für unterschiedliche Zielgruppen relevant? Und weiteren Fragen

Wir setzen bei den Teilnehmenden die Bereitschaft zur Selbstreflexion voraus. 

  

  

22. Juni 2023 / 19:00 – 21:30 UHR

Deutsch-türkische „Sicherheitskooperation“ und ihre gefährlichen Auswirkungen

Präsenzseminar mit Dr. Rolf Gössner  

Hybride Veranstaltung: Ort: die börse, Wolkenburg 100, Wuppertal - mit Online-Übertragung

Trotz katastrophaler Menschenrechtslage in der Türkei und völkerrechtswidriger Angriffe: Die deutsch-türkische „Sicherheitskooperation“ funktioniert: Militär, Polizei und Geheim­dienste beider Länder arbeiten intensiv zusammen. Der Referent zeigt auf, wie Deutschland mit der Türkei schon lange unkritisch kooperiert – besonders im „Antiterrorkampf“, der hierzulande zu Kriminalisierung und Ausgrenzung von Kurd*innen, ihren Organisationen und Medien führt.

BRD und EU haben die kriegerische Kurdenpolitik der Türkei sicherheitspolitisch flankiert: so mit dem PKK-Eintrag in die EU-Terrorliste, dem PKK-Verbot, mit „Terrorismus"-Prozessen gegen kurdische Aktivist*innen und mit Rüstungsexporten. In diesem Präsenzseminar werden die fatalen Auswirkungen dieser Kooperationspolitik aufgezeigt und im Anschluss mögliche Auswege aus dieser gefährlichen Problemlage diskutiert.

  

  

12. August 2023 / 10 – 18 UHR

Antifeministischen und sexistischen Parolen entgegentreten! 

Tagesworkshop mit den AgR-Stammtischkämpfer*innen 

Ort: die börse, Wolkenburg 100, Wuppertal-Elberfeld

Antifeministische Begriffe, Positionen und Narrative sind weit verbreitet und begegnen uns nicht zuletzt in Form alltäglicher sexistischer Sprüche. Sie sind alles andere als harmlos und können als Einstieg in rechte Weltbilder fungieren.

Mit diesem Seminar möchten wir dazu befähigen, antifeministischen Parolen entschieden entgegenzutreten, wo immer sie uns begegnen. In praktischen Übungen wollen wir ausprobieren, welche Kommunikationsstrategien und rhetorischen Kniffe hierbei erfolgreich sein können. 

Außerdem geben wir einen Überblick zu verschiedenen Akteur*innen des organisierten Antifeminismus und schauen uns gängige antifeministische Argumentationsmuster genauer an.

   

  

24. August 2023 / 19:00 – 21:30 UHR

Antisemitismus und Verschwörungsideologien

Präsenzseminar mit Dr. Ulrike Schrader (Begegnungsstätte Alte Synagoge)

Ort: Gedenkstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitstraße, Wuppertal-Elberfeld

In diesem Seminar geht es um die Fragen: Weshalb sind in Deutschland antisemitische Einstellungen und antisemitisch motivierte Gewalttaten auf einem beständig hohen Niveau? Woher kommt die Vorstellung, dass Menschen unveränderliche Eigenschaften besitzen, weil sie zu einer Gruppe gehören, und welche Eigenschaften werden Jüdinnen*/Juden zugeschrieben? Warum werden gesellschaftliche Zusammenhänge personifiziert, indem „Schuldige“ ausgemacht werden? Und: Gibt es Handlungsempfehlungen, wie diesen Problemen begegnet werden kann? 

   

  

28. September 2023 / 19:00 – 21:30 UHR 

Rechtsextremismus/Rassismus und Bildung

Präsenzseminar mit Referentinnen für Rechtsextremismusprävention des IDA-NRW

Ort: Bergische VHS Wuppertal 

   

  

26. Oktober 2023 / 19:00 – 21:30 UHR

Amazonia Undercover - Der Kampf der Munduruku
Filmabend mit anschließender Diskussion zum Thema Klimakrise

Ort: Gathedrale / Alte Feuerwache, Gathe 6, Wuppertal-Elberfeld

  

  

11. November 2023 / 11:00 – 18:00 UHR

Eintreten gegen Antisemitismus in der Bildungs- und Jugendarbeit

Tagesworkshop mit Rosa Fava  

Ort: Bergische VHS, Mummstr. 10, Solingen-Mitte, Forum

   

  

23. November / 19:00 – 21:30 UHR

Inklusive Sprache als Menschenrecht

Web-Seminar mit Anatol Stefanowitsch

   

  

10. Dezember 2023 / 12:00 – 15:00 UHR

Worlcafé und Fishbowl-Diskussion zum Thema Klimakrise – Nachhaltigkeit – Menschenrechte

u.a. mit dem Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung a.d. Bergischen Uni Wuppertal

Ort: die börse, Wolkenburg 100, Wuppertal-Elberfeld