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Die brutalen Angriffe der Hamas auf Israel haben uns tief erschüttert, bestürzt blicken wir mit der Weltgemeinschaft auf die Eskalation der Gewalt. Die Überfälle trafen israelische Zivilpersonen, die im Kibbuz neue Formen des gemeinschaftlichen Lebens und Arbeitens praktizierten, junge Menschen, die auf einem Musikfestival friedlich feierten, und viele andere, über die unvermittelt das Grauen hereinbrach. Familien wurden auseinandergerissen, viele bangen nun um ihre Lieben, die als Geiseln genommen wurden. Diese Untaten der Hamas-Miliz sind durch nichts zu rechtfertigen.
Ungeachtet dessen leidet aber auch die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen. Seit Jahrzehnten bleibt den Menschen dort der Wunsch nach Frieden, einem eigenen Staat und einer ökonomischen Lebensgrundlage verwehrt. Der durch islamistischen Terror neu entfachte Krieg zwischen Hamas und Israel trifft mit unvermeidlicher Härte auch Frauen und Kinder. Dem Bombenhagel und der Bodenoffensive sind sie schutzlos ausgeliefert. In dem ohnehin überbevölkerten Landstrich ist über die Hälfte der Menschen in den Südteil geflohen, die humanitäre Lage ist katastrophal.
Wir erklären uns solidarisch mit den Jüdinnen und Juden, die hier in Deutschland und auch in Wuppertal und Umgebung befürchten müssen, im Zusammenhang mit der derzeitigen Lage im Nahen Osten antisemitisch angegangen zu werden. Ebenso stellen wir uns antisemitischer Hassrede im Netz entgegen. Kundgebungen und Äußerungen, die den Angriff der Hamas befürworten und die Ablehnung der jüdischen Kultur schüren, sind vollkommen inakzeptabel. Ebenso gilt es, die vielen Menschen in unserer Stadt mit Wurzeln im islamischen Raum vor Diskriminierung zu schützen. Auch sie gehören längst zur Stadtgesellschaft. Der Terror radikaler Palästinenser darf nicht als Vorwand dafür dienen, gegen muslimische Mitbürger:innen zu hetzen.
In Wuppertal sehen wir ermutigende Zeichen, die für ein friedliches Miteinander in gegenseitigem Respekt sprechen, auch bei unterschiedlichen Meinungen zum Krieg im Gazastreifen. Soweit uns bekannt ist, gab es bislang keine antisemitischen oder anti-muslimischen Konfrontationen oder Übergriffe in unserer Region, auch polarisierende Demos blieben aus – und das bei einer großen islamischen Gemeinschaft und einer aktiven jüdischen Gemeinde in im Bergischen Städtedreieck. Ein weiteres hoffnungsvolles Signal ist ein intensiver Austausch zwischen Vertreter:innen von jüdischen und muslimischen Verbänden in NRW, bei dem sie sich gegenseitig Verständnis zusicherten.
Solital macht sich stark für ein respektvolles und friedliches Miteinander von Menschen jeder Herkunft, jeden Glaubens, jeder Lebensart und aller gesellschaftlichen Gruppen in Wuppertal. Dafür treten wir ein, besonders in diesen schwierigen Zeiten.
Die Solital-Redaktion
© Foto: Markus Ortner / Wikimedia Commons
photography of a Banksy graffiti at the Israeli West Bank barrier in Bethlehem